Wertschätzen statt verschätzen

Zur heißen Debatte rund um die Attraktivierung von Lehrplätzen steuert die Liste „Wir für Schwaz“ nun ein ganzes Bündel von Maßnahmen bei, mit denen sich die Lehre sinnvoll und sofort fördern ließe. „Nur nach dem Gießkannenprinzip Geld zu verteilen hat keinen Lenkungseffekt“, ist Vizebürgermeister Martin Wex überzeugt. Vielmehr gelte es, die Wertschätzung für junge Menschen und diese Ausbildungsform zu erhöhen!

SCHWAZ. Geld regiert die Welt. Heißt es. Aber ob sich wirklich ein junger Mensch nur deshalb für eine Lehre entscheidet, weil ihn am Ende der Lehrzeit 1000 € Prämie erwarten? Das bezweifelt das Team von „Wir für Schwaz“ stark. „Wer glaubt, dass ein Geldregen das Problem löst, hat sich verschätzt“, meint Wex. Aufgabe der Stadt sei es vielmehr, den Stellenwert von Lehrlingen und Lehre in der Gesellschaft zu erhöhen. Wertschätzung für die jungen Menschen, Unterstützung auf ihrem Ausbildungsweg und eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen und Betrieben müssten im Vordergrund stehen. „Es gibt bereits viele tolle Initiativen, durch die das Bewusstsein für den Wert eines Lehrberufs bei Jugendlichen und Eltern gestärkt werden soll, diese gehören weiter ausgebaut und gefördert“, sagt der Vizebürgermeister. Wobei er zu bedenken gibt, dass es grundsätzlich schon Aufgabe der Unternehmen selbst sei, zukünftige Mitarbeiter durch attraktive Angebote zu begeistern. Und hier sei es ebenfalls nicht Geld allein, sondern vielmehr ein angenehmes Arbeitsumfeld und Betriebsklima, mit dem Firmen nachhaltig und langfristig punkten. Die Stadt könne hier unterstützend beitragen, indem etwa günstige Wohnmöglichkeiten oder die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sichergestellt werden. Besonders liegt Martin Wex aber die Wertschätzung für die Lehrlinge am Herzen: „Warum richten wir nicht einen Lehrabschlussball für alle, die in unserer Stadt diesen Ausbildungsweg abschließen, aus?“, schlägt er vor. Analog zu den vielen Maturabällen wäre das eine Gelegenheit, junge Menschen vor den Vorhang zu holen und ihnen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen.